
Im Rahmen des Programms „Regensburg effizient“ fördert die Stadt unter anderem die Anschaffung von Lastenrädern. © Bilddokumentation Stadt Regensburg
Ist bekannt, welche Arten von Energie mit welchem CO2-Ausstoß in Regensburg verbraucht werden?
Gruber: Diese Zahlen sind ja ein wichtiger Ausgangspunkt für die Beurteilung des CO2-Ausstoßes im Stadtgebiet. 40 Prozent davon entfallen auf die Stromproduktion, 41 Prozent auf die Wärmeversorgung, 19 Prozent auf den Verkehr. Im Jahr 2019 wurden in Regensburg insgesamt rund 1,3 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt, wobei ein großer Teil davon auf die Produktion von Heizwärme und Warmwasser entfällt. Und dabei wiederum liegt Erdgas beim Verbrauch wie auch beim CO2-Ausstoß an erster Stelle. 45 Prozent des in Regensburg verbrauchten Erdgases benötigt übrigens unsere örtliche Wirtschaft.
Artinger: Es ist also enorm wichtig für den Erfolg unseres Aktionsplans, dass der Erdgasverbrauch deutlich reduziert wird. Das ist möglich durch Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und durch den massiven Einsatz von erneuerbarer Energie, wie etwa Ökostrom, Geothermie, grüner Wasserstoff oder auch Biogas.
Auch beim Verkehr müssen wir ansetzen, der ja immerhin für 19 Prozent des CO2-Ausstoßes im Stadtgebiet verantwortlich ist. Wir setzen dabei auf den weiter anhaltenden Trend zum Fahrrad, auf eine steigende Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs, der durch die kommende Stadtbahn und E-Busse immer attraktiver und weiter elektrifiziert wird – und auf immer mehr Elektroautos.
Gruber: Wie schnell und wie gut diese Umstellung gelingt, wird auch davon abhängen, mit welchen Förderprogrammen oder finanziellen Entlastungen die Wirtschaft, die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger beim Umstieg in ein möglichst CO2-freies Zeitalter unterstützt werden. Wir brauchen Unternehmen, die sich möglichst klimaneutral aufstellen und erkennen, dass sie davon einen Vorteil haben. Wir brauchen Energie-Lieferanten, die noch mehr Ökostrom und emissionsfreie Alternativen fürs bestehende Erdgasnetz anbieten. Und eine ebenso große Rolle wird den Bürgerinnen und Bürgern zukommen. Auch von ihnen erhoffen wir viele Ideen und vor allem die Bereitschaft, den Schutz des Klimas mitzutragen.