
Das Team des Pflegestützpunkts (v. l.): Renate Rötzer, Florian Schön und Claudia Nißlbeck © Bilddokumentation Stadt Regensburg
Möglichst frühzeitig Unterstützung suchen
„Unser oberstes Ziel ist, dass die Betroffenen genau die Hilfe bekommen, die sie benötigen“, erklärt Claudia Nißlbeck. Dabei könne es um kleine Hilfestellungen im Alltag gehen, wie Essen auf Rädern oder andere Entlastungsangebote für pflegende Angehörige. „Wenn es nötig und gewünscht ist, können wir aber auch dabei unterstützen, einen ambulanten Pflegedienst oder andere Lösungen zu finden, um die Versorgung in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Zur Erleichterung des Alltags kann der Wohnraum an die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen angepasst werden (zum Beispiel durch Treppenlift, Badewannenlifter, Haltegriffe und vieles mehr), oder es können Hilfsmittel besorgt werden (zum Beispiel Notrufknopf, Gehhilfen, Aufstehhilfen, Duschstuhl und vieles mehr).“ Auch Präventions- oder Rehabilitationsmaßnahmen, wie etwa Gesundheitskurse oder ambulante Therapieangebote, könne man besprechen. Nißlbeck empfiehlt Betroffenen und Angehörigen, möglichst frühzeitig Kontakt zum Pflegestützpunkt aufzunehmen. „Wenn Eltern an ihrem Kind krankheitsbedingte Defizite im Vergleich zu Gleichaltrigen auffallen. Oder wenn erwachsene Kinder den Eindruck haben, dass ihre betagten Eltern kognitiv immer mehr abbauen oder im Alltag nicht mehr zurechtkommen. Oder wenn alleinlebende Seniorinnen und Senioren oder ältere Ehepaare merken, dass sie mit ihrer Selbstversorgung mehr und mehr überfordert sind.“ In diesen Fällen bieten die Fachkräfte des Pflegestützpunkts auch an, sich die Situation vor Ort bei einem Hausbesuch anzuschauen und mit professionellem Blick zu beurteilen. Eine Verpflichtung entsteht daraus nicht – weder finanziell noch was das weitere Vorgehen angeht. Neben den organisatorischen Fragen wird auch die psychische Situation der Betroffenen berücksichtigt. „Uns ist bewusst, dass eine Pflegebedürftigkeit eine enorme psychische Belastung bedeutet und oft mit Ängsten verbunden ist“, so Nißlbeck. „Wir legen deshalb großen Wert darauf, nicht nur zu beraten und zu organisieren, sondern die Menschen auch auf der emotionalen Ebene abzuholen und zu begleiten.“ Die Pflegefachkräfte gehen individuell und situationsgerecht auf Ihre Fragen ein und zeigen Möglichkeiten zur Bewältigung von Pflegebedürftigkeit auf. Dazu können konkret Angebote zur Unterstützung im Alltag, zur sozialen Teilhabe oder zur Selbsthilfe vermittelt werden.