Sie wissen nicht, was Sie lesen sollen? Werfen Sie einen Blick auf unsere Empfehlungen!
Mühsam hat Martin sich ein neues Leben in der Stadt aufgebaut. Dort genießt er einen anonymen, ruhigen und vor allem friedlichen Lebensstiel fernab von der Enge seines Heimatortes.
Doch dieses idyllische Großstadtleben wird je gestört, als sein Sandkastenfreund und er durch eine Verkettung unglücklicher Umstände kurzerhand zurück in Ihre alte Heimat fahren müssen.
Dort ist er mit genau der Welt konfrontiert, die er zurückgelassen zu haben gehofft hatte und er muss anfangen seine Jugend aufzuarbeiten.
Martin erkennt: Menschen bestehen aus vielen klitzekleinen Facetten und es gibt nicht den einen richtigen Weg im Leben.
Ein etwas zu nachdenklicher Protagonist hängt seiner Jugendliebe nach.
Melancholie, Unerwiderte Gefühlt und ganz viel „Loslassen“!
Die relativ ruhig dahinplätschernde Handlung des Buches verwebt die poetischen Gedanken der jungen Autorin mit atmosphärischen Bildern eines idyllischen aber anstrengend ruhigen Provinzlebens zu einem durchaus lesenswerten Gesamtkunstwerk.
Auszuleihen am Haidplatz
- Empfohlen von Johannes Kainzbauer
Victor Jarno, Abkömmling einer - zumindest früher - zutiefst sozialdemokratisch verwurzelten Mödlinger Familie, hat seine unerquickliche Ehe gründlich satt und entschliesst sich trotz seiner leicht wienerisch-behäbigen Art zur Trennung. Anlässlich einer Familenfeier trifft er nach Jahrzehnten seine Cousine wieder - seine heftige Jugendliebe. Die beiden werden zum spätberufenen Liebespaar, der Familienskandal ist perfekt. Ruhig und mit unterhaltsam humorvoller Lakonie erzählt der 2018 mit dem österreichischen Buchpreis dekorierte Autor nicht nur eine höchst anrührende Liebesgeschichte (so in etwa würde wohl - nicht nur durch die herrlichen WhatsApp-Chats - "Schloss Gripsholm" im 21. Jhdt. klingen) sondern setzt sich auch wehmütig und kritisch mit Geschichte und Gegenwart der österreichischen zweiten Republik auseinander - das Ende der traditionellen Sozialdemokratie und der aufkommende Rechtspopulismus schwingen nicht nur als Hintergrundtöne mit. Es entsteht eine höchst gelungene Melange - um im Wienerischen zu bleiben. Intelligente Unterhaltung – eine Seltenheit.
Auszuleihen am Haidplatz und im Köwe
- Empfohlen von Edgar Schichtl
Der etwas andere Detektiv-Roman: Protagonist Fetch Phillips, seines Zeichens Privatdetektiv in Sunder City, hat viel von der depressiven Lakonie eines Philip Marlowe. Die Welt, in der diese zerrissene Persönlichkeit lebt, war einmal magisch - doch diese Magie ging verloren, geblieben ist eine gespaltene Gesellschaft: einerseits die normalen Menschen, die nie etwas mit Magie zu tun haben wollten, andererseits die ihrer Macht beraubten magischen Wesen - Vampire, Gnome, Zauberer etc. In dieser explosiven Gemengelage bekommt Phillips den Auftrag, einen verschwundenen Professor zu suchen. Das Besondere: Der Professor ist 400 Jahre alt und Vampir ... – Spannend und originell
Auszuleihen am Haidplatz und in Burgweinting
- Empfohlen von Edgar Schichtl
Bob Johansson, erfolgreicher IT-Unternehmer, Physiker und SF-Fan, wird nach seinem unfallbedingten Ableben auf seinen Wunsch hin eingefroren - genauer gesagt: sein Kopf. 100 Jahre später dann das "böse Erwachen": zum einen existiert er nur als künstliche Intelligenz, zum andern, und das ist mindestens genauso schlimm, ist er Eigentum der Regierung - eines fundamentalistisch-christlichen Regimes, denn der "Bible Belt" hat inzwischen fast ganz Nordamerika im faschistoiden Griff. Bob soll als Raumschiff-KI nach bewohnbaren Planeten suchen ... Was für ein Debüt! Bob Johansson, der wohl ziemlich deutliche Züge seines Erfinders trägt (ehemaliger Programmierer, begeisterter SF-Leser), hat absolut das Zeug zur Kultfigur. Der zwischen Ironie und Sarkasmus changierende Humor, der angenehme, absolut flüssig zu lesende Stil, die fesselnde Atmosphäre und natürlich der dystopische, leider aber unangenehm realistisch scheinende Plot werden jeden Anhänger des Genres begeistern!
Auszuleihen am Haidplatz
- Empfohlen von Edgar Schichtl
Endlich! Sechs lange Jahre hat uns die eiserne Jungfrau darben lassen – die Sehnsucht nach dem Nachfolger von „Book of Souls“ hat ein Ende und sämtliche Erwartungen werden erfüllt: schwelgerische Hook-Lines (von der Art, dass sie den Kundigen ein bisschen an Schuberts „unendliche Melodie“ erinnern), traumhafte Soli und der immer noch göttliche Gesang von Bruce Dickinson – das ist nicht einfach nur Heavy Metal oder Prog Metal (auch, ja, natürlich), das ist einfach gute Musik und somit ein heißer Tipp nicht nur für Metalheads!
Gibt’s am Haidplatz in der Musikbücherei und im Alex-Center
- Empfohlen von Edgar Schichtl
- Empfohlen von Andrea Borowski
Verbrechen passieren leider überall, auch in der Heimat ... Die Gerichtsreporterin Isolde Stöcker-Gietl hat akribisch recherchiert und erzählt mal ältere, mal jüngere Kriminalfälle aus der Gegend nach. Dabei legt sie besonderes Augenmerk auf die Menschen - Opfer wie Täter - und geht sehr sensibel mit den individuellen Geschichten um. Spannend, weil man die Fälle aus den Nachrichten kennt, schockierend, traurig, zum Glück nicht zu sensationell und auch etwas Mut machend. So mancher Fall ist noch ungelöst, vielleicht trägt das Buch ja zu neuen Erkenntnissen bei ...
- Empfohlen von Stephanie Arlt
Nach gefühlt ewiger Zeit setzt der geniale Fantasy-Autor seine möglicherweise erfolgreichste Buchreihe fort und entführt seine Leser einmal mehr in ein völlig verändertes „geborgenes Land“.
Die Zwergenstämme sind zersplittert. Nach einem großen Beben vor rund 1000 Zyklen sind manche Gebirge unbewohnbar und insbesondere die Vierten sind gänzlich aus dem Gebirge vertrieben und leben in Festungsstädten an dessen Rand. Noch dazu werden die Völker des Geborgenen Landes einmal mehr von Orks, Albae und Drachen bedroht. Als Goïmron, ein nicht sehr talentierter Gemmenschleifer ein Buch des legendären Tungdil Goldhand findet, packt es ihn aber so, dass er seine Angst und Scheu überwindet und sich aufmacht, den Helden der vorhergehenden Zwerge-Bücher zu finden.
Ich habe so lange auf eine Fortsetzung der Reihe gehofft, ich hatte sie schon nicht mehr für möglich gehalten, aber diese Fortsetzung hat alles andere als enttäuscht. Erneut sehen wir die Zwerge in einer gänzlich neuen Konstellation. Plötzlich ist es keine Option mehr, nur in den Gebirgen zu wohnen. Nun muss sich das tapfere Volk dauerhaft unter Menschen und anderen Völkern in deren Städten niederlassen. Das erzeugt eine neue, spannende Dynamik und gibt uns einen neuen, tieferen Einblick ins Gefühlsleben der Protagonisten, denn nicht mal eine Liebesbeziehung zwischen den Rassen scheint mehr ausgeschlossen.
Markus Heitz hat hier endlich wieder einen Nerv getroffen (obwohl seine anderen Bücher auch klasse sind). Jeder Fan von High-Fantasy á la „Herr der Ringe“ sollte „Die Zwerge““-Reihe gelesen haben!
- Empfohlen von Stefan Beer
In Noras Leben läuft es gerade nicht so rund. In Ihrer Verzweiflung beschließt sie eines Abends sich das Leben zu nehmen und wacht nach ihrem Selbstmordversuch um Mitternacht in einer großen Bibliothek auf. Nora hat dank der vielen Bücher nun die Möglichkeit herauszufinden, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie die ein oder andere Entscheidung anders getroffen hätte. Die Mitternachtsbibliothek eröffnet ihr viele verschiedene Leben. Am Ende erkennt Nora jedoch, dass jede richtige und auch falsche Entscheidung das Leben erst lebenswert macht.
Eine Hymne auf das Leben, das manchmal zwickt und zum Verzweifeln ist und doch so viele Überraschungen für uns bereithält. Ein Buch, das bereuen unmöglich macht.
- Empfohlen von Cindy Paulus
Kein Buch für Jedermann bzw. jede Frau. Die Kurzgeschichten lesen sich schnell, sind jedoch keine leichte Lektüre. Ein Blick in die Abgründe von Beziehungen, der sich auch literarisch lohnt. Elf Geschichten über Männer. Und Frauen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive derer. Schonungslos, wütend und lakonisch werden die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und Männerporträts entblößt – Niederlagen, Illusionen und allerlei Peinlichkeiten. Kritisiert werden auch die Frauen, weil sie die patriarchalischen Strukturen weder erkennen noch überwinden und somit Teil des Problems sind. Sich sogar gegenseitig abwerten. Hinter den Fassaden wird ein erbitterter Kampf um Wahrnehmung und Selbstverwirklichung geführt, ereignen sich bizarre, demütigende Episoden.
Und am Ende fragt sich die Leserin vielleicht: War da nicht mal so etwas wie Liebe?
Wie ist das denn alles so verloren gegangen? Rumena Bužarovska erweist sich als Meisterin eines grotesken Kammerspiels.
Mutiges Cover vom Suhrkamp-Verlag. Ein zerkratztes Männergesicht. Zornig.
Empfehlung: für alle; Für Paare zum Diskutieren und Nachdenken
Wer schon Romane der französischen Autorin Yasmina Reza und deren bürgerliche Ehepaare am Rande des Nervenzusammenbruchs mochte, könnte hier gut bedient sein. Erschienen 2021, im Original bereits 2014. Übersetzt von Benjamin Langer.
- Empfohlen von Susanne Zacharias

Thomas würde seine Ferien am liebsten mit Videospielen in seinem Zimmer verbringen. Als seine Mutter ihm eröffnet, dass er diesen Sommer zu seinem Vater in die Provence fahren soll, ist er entsetzt!
Ein paar Wochen mit seinem Vater in der Natur verbringen zu müssen, ist für ihn ein Albtraum. Doch Thomas steht kein gewöhnlicher Sommer bevor. Sein Vater erforscht eine bedrohte Art von Wildgänsen und hat einen verrückten Plan: Thomas soll ihm dabei helfen, einen Schwarm verwaister Junggänse die sicherste Flugroute von Norwegen nach Frankreich zu zeigen. Trotz anfänglicher Skepsis freundet sich Thomas mit den Tieren an und erlebt schon bald das größte Abenteuer seines Lebens.
Zusammenführung einer herzergreifenden Beziehung zwischen Vater und Sohn. Für den Tierschutz und erhalt gefährdeter Junggänse mutig an seine Grenzen gehen. Wunderschöne Naturbilder.
- Empfohlen von Pamela de Groot
Titel, Cover und meine Fernsehgewohnheiten hatten mich etwas Anderes erwarten lassen: sehr viele Tote, ausgeklügelte Tötungsrituale und vielleicht einen kleinen humoristischen Einschlag. Stattdessen erzählt Oyinkan Braithwaite von Geschwisterrivalität und Loyalität in einer Gesellschaft, in der Männer – und auch Frauen – nicht tiefer blicken als auf ein hübsches Gesicht. Die Autorin ist jung und neu auf dem deutschen Buchmarkt, ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Jahren von ihr zu lesen sein wird.
Koredes Schwester Ayoola ist wunderschön und beliebt – und hat die Angewohnheit, ihre Männer umzubringen. Wie so oft ist es an Korede, hinter ihrer kleinen, verwöhnten Schwester aufzuräumen. Koredes Besorgnis wächst, als Ayoola sich mit ihrem eigenen heimlichen Schwarm zu einem Date verabredet.
- Empfohlen von Katja Ganzenmüller
Weniger eine Geschichte als Tierillustrationen mit positiven Affirmationen über Freundschaft und Selbstliebe. Objektiv so gar nicht mein Fall, trotzdem liebe ich dieses Buch. Warum?
Liegt es an der freundlichen Stimme und der wirren Frisur des Autors, der jeden Tag mit seiner über 90-jährigen Mutter spazieren geht und illustrierte Bücher in London verteilt? An den Pinselzeichnungen, die mich an Ernest Shepard, den Illustrator der Winnie-Puuh-Bücher, erinnern? Oder doch nur daran, dass der Maulwurf Kuchen liebt?
- Empfohlen von Katja Ganzenmüller
Meine Comiclektüre dieses Jahr war düsterer als gewöhnlich – "Gideon Falls", endlich der Abschlussband von "Gung ho" und gerade liegt "Something is killing the children" auf meinem Tisch. Und dann eben "Once & future": Englische Nationalisten erwecken Artus zum Leben, aber es ist nicht der strahlende König Artus der Sagen, sondern ein grausamer Zombiekrieger. Ihnen gegenüber stehen ein Unidozent und seine Großmutter, eine toughe Monsterjägerin im Altenheim.
Fantasy und englische Sagen, absurder Humor und alles sehr schön und lebendig gezeichnet.
- Empfohlen von Katja Ganzenmüller

Daniela Kriens „Der Brand“ (2021) ist ein Roman, der von der ersten Seite an mitreißt.
Worum geht es? Rahel und Peters Ehe ist nicht mehr das, was sie einmal war. Die Pandemie, ein Skandal in Peters Arbeit, das Alter - das alles setzt ihnen zu. Ein Urlaub soll sie wieder näher bringen, doch anders als geplant, fahren sie nicht in ein einsames Ferienhaus in den Alpen sondern passen auf Haus und Hof eines befreundeten Paares auf.
Im Laufe der drei Wochen lernt man Rahel und ihre Familie immer mehr kennen: ihre Probleme sind auf den zweiten Blick vielschichtiger als gedacht. Vorsichtig sucht der Roman nach Antworten auf die Fragen, was das Leben lebenswert macht und was ein Paar im Kern zusammenhält. Im Präsents geschrieben ist der*die Lesende nah dran an der emotionalen und doch oft abgeklärten Protagonistin - nichts ist vorhersehbar. Immer wieder fragt sie sich: Wer macht uns zu dem, wer wir sind?
Eine große Empfehlung auch für Leute, die schon länger nichts mehr gelesen haben!
- Empfohlen von Andrea Borowski

Wir lieben Vorlesen! Besonders schön wird es, wenn man auch als Vorlesende*r richtig Spaß an der Geschichte hat. „Frida Furchtlos lädt zum Tee“ von Danny Baker und Pippa Curnick ist so ein Buch. In einem tollen Rhythmus, mit vielen starken lautmalerischen Elementen begleitet das Buch die Gans Frida bei ihrem Spaziergang durch den Wald. Von dunklen Schatten, großen Bären und gefährlichen Wölfen lässt sie sich dabei nicht beirren und wir damit zum Vorbild für Groß und Klein.
- Empfohlen von Andrea Borowski